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Dissens Dialektischer Determinismus
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== Einleitung == Der dialektische Determinismus stellt ein grundlegendes Prinzip des dialektischen Materialismus und damit unserer wissenschaftlichen Weltanschauung dar. Der Marxismus-Leninismus erfährt innerhalb der bürgerlichen Wissenschaft eine kategorische Ablehnung, aufgrund seiner politischen Stoßrichtung. Es wird versucht diese politische Ablehnung mit “wissenschaftlichen” Argumenten zu verschleiern. Vermeintlich wissenschaftlich deshalb, da dem wissenschaftlichen Sozialismus Aussagen untergeschoben werden, die er selbst nicht trifft und welche aus vormarxschen Zeiten stammen. Ein genutztes Mittel ist dabei der Positivismus als weltanschauliche Grundhaltung der bürgerlichen Wissenschaft. Dieser geht in seiner Untersuchung von den sinnlich wahrnehmbaren Oberflächenerscheinungen der Natur oder Gesellschaft aus. Dieses unmittelbar sinnlich Gegebene wird losgelöst vom historischen und logischen Gesamtzusammenhang reflektiert und in seiner Vereinzelung verabsolutiert. Dies soll einerseits den Klassengegensatz in der Gesellschaft verschleiern, andererseits das Eindringen des dialektischen Materialismus in die Einzelwissenschaften verhindern. Diese apologetischen Angriffe auf den Marxismus stellen für unsere AG allerdings nicht den Ausgangspunkt dieser Untersuchung dar. Unsere Motivation liegt darin begründet, dass wir als Kommunisten für das erfolgreiche Anführen vom Klassenkämpf selbst auf ein sehr präzises Verständnis unserer eigenen Weltanschauung angewiesen sind. Ohne ein solches Verständnis werden unserer Analysen und daraus abgeleitet auch unsere Schlussfolgerungen bzw. Losungen und praktische Lösungen oberflächlich bleiben müssen. D.h. wir werden nicht das Rüstzeug haben, besondere gesellschaftliche Ereignisse und Prozesse von den allgemeinen, sowie auch wesentlichen zu unterscheiden und demnach nicht bestimmen können, was das Ergebnis eines Gesetzes ist und was nicht. Wir leiten auch unser politisches Ziel – den Kommunismus – gesetzmäßig aus der bürgerlichen Gesellschaft ab. Durch diese gesetzmäßige Bestimmung ergeben sich praktische Schlussfolgerungen an eine Kommunistische Partei, welche sich in ihrer Strategie manifestieren. So z.B. die Frage der Revolution und der Diktatur des Proletariats als Strategie in Abgrenzung zu Auffassungen, nach welcher Zwischenetappen zum Sozialismus/Kommunismus notwendig wären. Daraus folgt, dass eine wissenschaftliche Begründung unseres Vorhabens, welches wir praktisch verfolgen, aus einem Verständnis/einer Bewertung des gesellschaftlichen Zusammenhangs ergeben. Gleichzeitig ist mit einer vereinfachten oder verfälschen Auffassung des Determinismus auch die theoretische Grundlage gegeben, den Kommunismus in unerreichbare Ferne zu rücken. Im Wesentlichen beschreibt der dialektische Determinismus die Auffassung der allgemeinen Wechselbeziehung und der Wechselwirkung der Erscheinungen in der Welt <ref>Rubenstein, S. L. (1973). Sein und Bewusstsein. Die Stellung des Psychischen im allgemeinen Zusammenhang der Erscheinung in der materiellen Welt . Berlin: Akademie-Verlag., S. 193</ref>. Der wesentliche begriffliche Inhalt des dialektischen Materialismus liegt für Korch in der Überzeugung, dass alle Erscheinungen und Prozesse der Welt einander gegenseitig bedingen und kausal voneinander abhängen. Die Welt beschreibt demnach einen universellen Zusammenhang. Der Zusammenhang schließt in sich ein, dass die Erscheinungen durch Bewegung und Veränderung wechselseitig aufeinander wirken und dadurch die Welt ein System von Kausalrelation darstellt. Dies wird mit der Einheit von Materie und Bewegung oder dem Prinzip der Selbstbewegung begründet. Der dialektische Determinismus berücksichtigt im vollen Umfang die qualitative Vielfalt der Kausalitätsverhältnisse und die unterschiedliche Bedeutung einzelner Ursache-Wirkung-Beziehungen bei der Entstehung und Veränderung der Erscheinungen. Dies passiert vor allem durch Begriffe wie Gesetz, Notwendigkeit, Zufall oder Wechselwirkung <ref>Korch, H. (1961). Bemerkungen zum Begriff des Determinismus. Deutsche Zeitschrift für Philisophie(7/1961), S. 796ff.</ref>. Der Begriff des Determinismus beschreibt die Widerspiegelung der Gesamtheit der Determinationstypen in allen Wirklichkeitsbereichen und geht dabei über die Kausalität als Kategorie des Zusammenhangs hinaus <ref>Autorenkollektiv. (1985). Marxistisch-leninistische Theorie des historischen Prozesses. Berlin: Dietz Verlag, S. 121</ref>. Als Grundsätze dieser Auffassung können Folgende beschrieben werden: der Zusammenhang der Erscheinungen ist universell, objektiv und notwendig; alle Prozesse der Welt stehen in einer wechselseitigen Bedingtheit; Ereignisse werden aus der Selbstbewegung der Erscheinungen verursacht; Prozesse der Welt sind geordnet, gerichtet, regelmäßig und wiederkehrend und beschreiben demnach etwas Gesetzmäßiges <ref>ebd. S.123</ref>. Herbert Hörz führt an, dass der dialektische Determinismus auch bedeutet, dass alle Dinge, Erscheinungen und Prozesse durch natürliche Ursachen bestimmt sind. Dadurch ist auch alles auf der Welt auf natürliche Weise erklärbar, also sind für die Erklärung keine übernatürlichen Ursachen nötig <ref>Hörz, H. (1974). Der dialektische Determinismus in Natur und Gesellschaft. Berlin: VEB deutscher Verlag der Wissenschaft, S. 56</ref>. Im Philosophischen Wörterbuch ist zu lesen, dass der dialektische Determinismus im engeren Sinne die Lehre vom allgemeinen kausalen Zusammenhang aller Dinge und Erscheinungen beschreibt <ref>Klaus, G., & Buhr, M. (1975). Philosophisches Wörterbuch. Leipzig: VEB Bibliographisches Institut, S. 263</ref>. Der dialektische Determinismus als Theorie des Zusammenhangs beschreibt die Bedingtheit und Bestimmtheit der Erscheinungen im Gesamtzusammenhang. Dabei werden verschiedene Formen des Zusammenhangs: die Kausalität, das Gesetz, die Notwendigkeit und der Zufall, sowohl voneinander unterschieden als auch untersucht <ref>Hörz, H. (1975). Über die Struktur von Entwicklungsgesetzten. In W. Eichhorn, E. Hahn, & F. Rupprecht, Die Gesetzmäßigkeit der sozialen Entwicklung (S. S.27-51). Berlin: Dietz Verlag, S. 357f.</ref>. Der Determinismus beschreibt nach Stiehler die Auffassung von Gesetzmäßigkeiten in der Natur und Gesellschaft. Er bildet keinen separaten Zweig der marxistischen Philosophie, sondern ihre wesentliche Seite. Der dialektische Determinismus erklärt die menschlichen Handlungen aus inneren und äußeren Bedingungen der handelnden Subjekte. Dies führt zur Frage nach dem Wesen und der Erscheinungsform der menschlichen Freiheit. Diese Betrachtungsweise schließt die Frage nach der gesetzmäßigen inneren Ordnung der Gesellschaft (Produktivkräfte – Produktionsverhältnisse, Basis – Überbau, Beziehung von Klassen und Schichten usw.) ein. Diese wird unter einem historischen Blickwinkel betrachtet <ref>Stiehler, G. (1981). Dialektik und Gesellschaft. Berlin: VEB Deutscher Verlag der Wissenschaft, S. 37f.</ref>. Bei dieser recht allgemeinen Bestimmung des Determinismus besteht in der bisher bekannten Literatur Einigkeit. In der Deutschen Zeitschrift für Philosophie finden sich Artikel von Stiehler (1973a) und Hörz (1973), welche eine Kontroverse innerhalb des Verhältnisses zwischen Determinismus und Entwicklungstheorie aufmachen, allerdings zeigt sich bei näherer Untersuchung, dass beide Positionen nicht wirklich auseinandergehen. Im Wesentlichen finden sich Kontroversen bei der Bestimmung von Kategorien des dialektischen Determinismus (z.B. Notwendigkeit und Zufall). Diese unterschiedlichen Bestimmungen sind ihrerseits wieder auf zwei nicht-marxistische Konzepte des Determinismus zurückzuführen, zwischen denen sich die gesamte Debatte bewegt. Auf der einen Seite finden wir das Konzept des mechanischen Determinismus welches im Kern auf dem französischen Materialismus-Verständnis des 18. Jahrhundert beruht und seit Marx und Engels als überwunden gilt (vgl. Grundannahmen dialektischer Determinismus). Auf der anderen Seite finden wir den Indeterminismus, welcher im Vergleich eine neuere Erscheinung darstellt. Der mechanische Determinismus verfolgt die Annahme, dass die Natur einer einzigen ununterbrochenen Kette von Ursache und Wirkungen folgt, die notwendig miteinander verknüpft ist (Laplacescher Dämon). Der mechanische Determinismus bleibt in seiner Geschichtsauffassung idealistisch. Er war nicht im Stande die Besonderheit der gesellschaftlichen Entwicklungsgesetzmäßigkeit zu erkennen. Es wird weiterhin die im mechanischen Sinne charakterisierte Notwendigkeit verabsolutiert und dadurch die objektive Existenz des Zufalls geleugnet. Dadurch nimmt der mechanische Determinismus eine fatalistische Position ein, da die verabsolutierte Notwendigkeit faktisch mit einem unabwendbaren Schicksal oder Gottes Willen gleichgesetzt werden kann <ref>Klaus, G., & Buhr, M. (1975). Philosophisches Wörterbuch. Leipzig: VEB Bibliographisches Institut, S. 265</ref>. Im mechanischen Determinismus wird die Notwendigkeit in ihrer einfachsten Form als eine lineare Ursache-Wirkungs-Beziehungen aufgefasst. Auch die Gesetzmäßigkeiten in der Natur und der Gesellschaft werden vereinfacht beschrieben. Die Philosophen nahmen an, dass die Gesetze unveränderlich seien und die Natur immer über den direktesten Weg zum Ziel gelange. In dieser metaphysischen Betrachtungsweise wird die Gesetzmäßigkeit auf die Idee der maximal einfachen Wirkungsbeziehung zwischen koexistierenden Dingen reduziert. Nach dieser Betrachtungsweise finden zwar Bewegungsvorgänge statt, aber keine Entwicklung <ref>Stiehler, G. (1974a). Determiniertheit und Entwicklung. Deutsche Zeitschrift für Philosophie(4/1974), S. 476f.</ref>. Mit der Entwicklung der Quantenphysik und dem damit verbunden einem Übergang von der klassischen zur modernen Physik Anfang des 20. Jahrhunderts entstand eine neue Form des Determinismus, der Indeterminismus. Der Korpuskel-Welle-Dualismus, welcher durch die von Heisenberg formulierte Unbestimmtheitsrelation dargestellt wurde, bewies den mechanischen Determinismus für den subatomaren Bereich als ungültig. Aus dieser Entdeckung heraus wurde von bürgerlichen Philosophen die Schlussfolgerung gezogen, dass der Determinismus überhaupt – da dieser lediglich mit der mechanischen Form in Verbindung gebracht wurde – zu verwerfen sei und durch den Indeterminismus ersetzt werden müsse <ref>Klaus, G., & Buhr, M. (1975). Philosophisches Wörterbuch. Leipzig: VEB Bibliographisches Institut, S. 267 </ref>. Der Indeterminismus ist eine idealistische Negierung objektiver Kausalzusammenhänge, sowie der allgemeinen und spezifischen Gesetzmäßigkeit der Bewegung der Materie. Diese Position verabsolutiert den Zufall und verneint die Notwendigkeit innerhalb der Natur und der Gesellschaft. Es wird die im metaphysischen Sinne verstandene Willensfreiheit vertreten und damit eine einseitige Lösung des Problems von Notwendigkeit und Freiheit gegeben <ref>ebd. S.551</ref>.
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