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===Dialektischer Determinismus=== Es gibt keine automatische Wirkung der ökonomischen Lage. Vielmehr machen die Menschen ihre Geschichte selbst. Dies allerdings in einem gegebenen, sie bedingenden Milieu, auf Grundlage vorgefundener Verhältnisse. In diesen vorgefundenen Verhältnissen bildet die ökonomische Lage, so sehr sie auch von der übrigen politischen und ideologischen beeinflusst wird, in letzter Instanz die entscheidenden. Sie bildet den roten Faden. Das bestimmende Moment der Geschichte ist die Produktion und Reproduktion des Lebens. Auch der Überbau wirkt auf geschichtliche Kämpfe ein. Er bestimmt in vielen Fällen deren Form. Die Momente des Überbaus stehen in Wechselwirkung, worin schließlich durch alle die unendliche Menge von Zufälligkeiten (Zusammenhang der Dinge ist entfernt oder unnachweisbar) als Notwendiges die ökonomische Bewegung durchsetzt. {{Zitat |Es ist also nicht, wie man sich hier und da bequemerweise vorstellen will, eine automatische Wirkung der ökonomischen Lage, sondern die Menschen machen ihre Geschichte selbst, aber in einem gegebenen, sie bedingenden Milieu, auf Grundlage vorgefundener tatsächlicher Verhältnisse, unter denen die ökonomischen, sosehr sie auch von den übrigen politischen und ideologischen beeinflußt werden mögen, doch in letzter Instanz die entscheidenden sind und den durchgehenden, allein zum Verständnis führenden roten Faden bilden.| (Engels, Friedrich, Brief an W. Borgius in Breslau, MEW Band 39, S.206)}} {{Zitat |Nach materialistischer Geschichtsauffassung ist das in letzter Instanz bestimmende Moment in der Geschichte die Produktion und Reproduktion des wirklichen Lebens.| (Engels, Friedrich, Brief an Bloch MEW Band 37, S.462)}} {{Zitat |Die ökonomische Lage ist die Basis, aber die verschiedenen Momente des Überbaus–politische Formen des Klessenkampfs und seine Resultate–Verfassungen, nach gewonnener Schlacht durch die siegende Klasse festgestellt usw.–Rechtsformen, und nun gar die Reflexe aller dieser wirklichen Kämpfe im Gehirn der Beteiligten, politische, juristische, philosophische Theorien, religiöse Anschauungen und deren Weiterentwicklung zu Dogmensystemen, üben auch ihre Einwirkung auf den Verlauf der geschichtlichen Kämpfe aus und bestimmen in vielen Fällen vorwiegend deren Form. Es ist eine Wechselwirkung aller dieser Momente, worin schließlich durch alle die un-endliche Menge von Zufälligkeiten (d.h. von Dingen und Ereignissen, deren innerer Zusammenhang untereinander so entfernt odar so unnachweisbar ist, daß wir ihn als nicht vorhanden betrachten, vernachlässigen können) als Notwendiges die ökonomische Bewegung sich durchsetzt. Sonst wäre die Anwendung der Theorie auf eine beliebige Geschichtsperiode ja leichter als die Lösung einer einfachen Gleichung ersten Grades.| (Engels, Friedrich: Brief an Bloch, MEW Band 37, S.463)}} Der Mensch findet ein geschaffenes Verhältnis zur Natur und der Individuen zueinander vor, welches von einer vorherigen Generation überliefert wird. Die Menschen machen die Geschichte selbst unter sehr bestimmten Voraussetzungen und Bedingungen. Die neue Generation findet eine Masse von Produktivkräften, Kapitalien und Umständen vor, welche sie zwar modifiziert, andererseits ihr auch die Lebensbedingung vorschreibt und der neuen Generation eine bestimmte Entwicklung, einen speziellen Charakter gibt. Die ökonomischen Voraussetzungen und Bedingungen sind die entscheidenden. Allerdings spielt der gesellschaftliche Überbau im historischen Prozess auch eine Rolle. Die Entwicklung der Politik, des Rechts, der Philosophie, der Religion, der Literatur und der Kunst etc. beruhen auf der ökonomischen. Dennoch reagieren sie auch alle aufeinander und auf die ökonomische Basis. Die ökonomische Lage ist nicht Ursache, allein aktiv und alles andere nur passive Wirkung. Es ist eine Wechselwirkung auf deren Grundlage sich stets in letzter Instant die ökonomische Notwendigkeit durchsetzt. Die materiellen Umstände machen die Menschen, wie die Menschen die Umstände machen. Das Resultat der Geschichte ist das Ergebnis des Konfliktes von Einzelwillen. Das Resultat wirkt bewusstlos und willenlos. {{Zitat |[…] daß in ihr auf jeder Stufe ein materielles Resultat, eine Summe von Produktionskräften, ein historisch geschaffnes Verhältnis zur Natur und der Individuen zueinander sich vorfindet, die jeder Generation von ihrer Vorgängerin überliefert wird, eine Masse von Produktivkräften, Kapitalien und Umständen, die zwar einerseits von der neuen Generation modifiziert wird, ihr aber auch andrerseits ihre eignen Lebensbedingungen vorschreibt und ihr eine bestimmte Entwicklung, einen speziellen Charakter gibt - daß also die Umstände ebensosehr die Menschen, wie die Menschen die Umstände machen.| (Marx, Karl/Engels, Friedrich, Die deutsche Ideologie, MEW Band 3, S.38)}} {{Zitat |Wir machen unsere Geschichte selbst, aber erstens unter sehr bestimmten Voraussetzungen und Bedingungen. Darunter sind die ökonomischen die schließlich entscheidenden. Aber auch die politischen usw., ja selbst die in den Köpfen der Menschen spukende Tradition, spielen eine Rolle, wenn auch nicht die entscheidende.| (Engels, Friedrich, Brief an Bloch MEW Band 37, S.463)}} {{Zitat |Zweitens aber macht sich die Geschichte so, daß das Endresultat stets aus den Konflikten vieler Einzelwillen hervorgeht, wovon jeder wieder durch eine Menge besonderer Lebensbedingungen zu dem gemacht wird, was er ist; es sind also unzählige einander durchkreuzende Kräfte, eine un-endliche Gruppe von Kräfteparallelogrammen, daraus eine Resultante-das geschichtliche Ergebnis-hervorgeht, die selbst wieder als das Produkt einer, als Ganzes, bewußtlos und willenlos wirkenden Macht angesehen werden kann.| (Engels, Friedrich, Brief an Bloch, MEW Band 37, S.464)}} {{Zitat |Die politische, rechtliche, philosophische, religiöse, literarische, künstlerische etc. Entwicklung beruht auf der ökonomischen. Aber sie alle reagieren auch aufeinander und auf die ökonomische Basis. Es ist nicht, daß die ökonomische Lage Ursache, allein aktiv ist und alles andere nur passive Wirkung. Sondern es ist Wechselwirkung auf Grundlage der in letzter Instanz stets sich durchsetzenden ökonomischen Notwendigkeit.| (Engels, Friedrich, Brief an W. Borgius in Breslau, MEW Band 39, S.206)}} Die Produktivkräfte erscheinen als unabhängig von den Individuen. Der Grund hierfür ist, dass die Individuen, deren Kräfte sie sind, zersplittert und in einem Gegensatz zueinander existieren und die Produktivkräfte nur im Verkehr und Zusammenhand der Individuen wirkliche Kräfte sind. {{Zitat |Erstens erscheinen die Produktivkräfte als ganz unabhängig und losgerissen von den Individuen, als eine eigne Welt neben den Individuen, was darin seinen Grund hat, daß die Individuen, deren Kräfte sie sind, zersplittert und im Gegensatz gegeneinander existieren, während diese Kräfte andererseits nur im Verkehr und Zusammenhang dieser Individuen wirkliche Kräfte sind.| (Marx, Karl/Engels, Friedrich, Die deutsche Ideologie, MEW Band 3, S.67)}} Die Geschichte verläuft wie ein Naturprozess und ist wesentlich denselben Bewegungsgesetzen unterworfen. Einzelwillen sind letztlich ökonomisch getrieben. Einzelwillen erreichen nicht was sie wollen, sondern sie kommen zu einem Gesamtdurchschnitt. Sie verschmelzen zu einer gemeinsamen Resultante. So trägt jeder zur Resultante bei und ist in ihr einbegriffen. {{Zitat |So verläuft die bisherige Geschichte nach Art eines Naturprozesses und ist auch wesentlich denselben Bewegungsgesetzen unterworfen. Aber daraus, daß die einzelnen Willen-von denen jeder das will, wozu ihn Körperkonstitution und äußere, in letzter Instanz ökonomische Umstände (entweder seine eignen persönlichen oder allgemein-gesellschaftliche) treiben-nicht das erreichen, was sie wollen, sondern zu einem Gesamtdurchschnitt, einer gemeinsamen Resultante verschmelzen, daraus darf doch nicht geschlossen werden, daß sie gleich 0 zu setzen sind. Im Gegenteil, jeder trägt zur Resultante bei und ist insofern in ihr einbegriffen.| (Engels, Friedrich, Brief an Bloch, MEW Band 37, S.464)}} Die gegenwärtige Gesellschaftsordnung ist notwendig. Aus dieser Notwendigkeit geht die Notwendigkeit einer anderen Gesellschaftsordnung hervor. Dies ist unabhängig vom Wollen der Menschen. Gesellschaftliche Bewegung ist von Gesetzen gelenkt. Diese Gesetze sind unabhängig vom Wollen der Menschen und bestimmen das Wollen der Menschen. {{Zitat |Hierzu ist vollständig hinreichend, wenn er mit der Notwendigkeit der gegenwärtigen Ordnung zugleich die Notwendigkeit einer anderen Ordnung nachweist, worin die erst unvermeidlich übergehen muß, ganzgleichgültig, ob die Menschen das glauben oder nichtglauben, ob sie sich dessen bewußt oder nicht bewußt sind.[...] Marx betrachtet die gesellschaftliche Bewegung als einen naturgeschichtlichen Prozeß, den Gesetze lenken, die nicht nur von dem Willen, dem Bewußtsein und der Absicht der Menschen unabhängig sind, sondern vielmehr umgekehrt deren Wollen, Bewußtsein und Absichten bestimmen.| (Marx, Karl, Das Kapital Band 1, MEW Band 23, S.26)}} Der Kommunismus ist kein Ideal, nach welchem sich die Wirklichkeit richten soll. Der Kommunismus ist die wirkliche Bewegung, welche den jetzigen Zustand aufhebt. Die Bedingungen dieser Bewegung ergeben sich aus der jetzt bestehenden Voraussetzung. Die Negation des kapitalistischen Produktion produziert sich selbst, mit der Notwendigkeit eines Naturprozesses. Jede Stufe der Gesellschaft ist notwendig, solange die Bedingungen, welche diese Gesellschaft hervorrufen, bestehen. Durch neue Bedingungen wird die Gesellschaft hinfällig. Diese höheren Bedingungen entwickeln sich allmählich im Schoß der alten Gesellschaft. {{Zitat |Der Kommunismus ist für uns nicht ein Zustand, der hergestellt werden soll, ein Ideal, wonach die Wirklichkeit sich zu richten haben [wird]. Wir nennen Kommunismus die wirkliche Bewegung, welche den jetzigen Zustand aufhebt. Die Bedingungen dieser Bewegung ergeben sich aus der jetzt bestehenden Voraussetzung.| (Marx, Karl/Engels, Friedrich, Die deutsche Ideologie, MEW Band 3, S.35)}} {{Zitat |Erst jetzt, nachdem Marx mit seinem historisch-ökonomischen Beweis fertig ist, fährt er fort: „Die kapitalistische Produktions- und Aneignungsweise, daher das kapitalistische Privateigentum, ist die erste Negation des individuellen, auf eigne Arbeit gegründeten Privateigentums. Die Negation der kapitalistischen Produktion wird durch sie selbst, mit der Notwendigkeit eines Naturprozesses, produziert. Es ist Negation der Negation usw.".| (Engels, Friedrich, Herrn Eugen Dührings Umwälzung der Wissenschaft, MEW Band 20, S.125)}} {{Zitat |Jede Stufe [in der Geschichte] ist notwendig, also berechtigt für die Zeit und die Bedingungen, denen sie ihren Ursprung verdankt; aber sie wird hinfällig und unberechtigt gegenüber neuen, höhern Bedingungen, die sich allmählich in ihrem eignen Schoß entwickeln [...].| (Engels, Friedrich: Ludwig Feuerbach und der Ausgang der klassischen deutschen Philosophie, in: MEW, Band 21, Berlin 1979, S. 267.)}} [[Kategorie: AG Dialektischer Materialismus]] [[Kategorie: Grundannahmen AG Dialektischer Materialismus]]
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