Jump to content
Main menu
Main menu
move to sidebar
hide
Navigation
Main page
Recent changes
Random page
Help about MediaWiki
Special pages
BolscheWiki
Search
Search
Appearance
Create account
Log in
Personal tools
Create account
Log in
Pages for logged out editors
learn more
Contributions
Talk
Editing
Distribution im Sozialismus
(section)
Page
Discussion
English
Read
Edit
View history
Tools
Tools
move to sidebar
hide
Actions
Read
Edit
View history
General
What links here
Related changes
Page information
Appearance
move to sidebar
hide
Warning:
You are not logged in. Your IP address will be publicly visible if you make any edits. If you
log in
or
create an account
, your edits will be attributed to your username, along with other benefits.
Anti-spam check. Do
not
fill this in!
=====Herrschende Theorie und Praxis in der Sowjetunion===== Es soll hier vorangestellt sein, dass in der Sowjetunion bei den folgenden ErwĂ€gungen die GĂŒltigkeit der Warenproduktion vorausgesetzt wird. Der VollstĂ€ndigkeit halber sei deshalb an dieser Stelle noch auf den Dissens zu "[[Plan, Markt und Wertgesetz]]" verwiesen. In den sowjetischen LehrbĂŒchern wurde von Beginn an das Prinzip der Verteilung nach QuantitĂ€t und QualitĂ€t der Arbeitsleistung festgehalten. Das System der Arbeitszeitrechnung wurde zugunsten eines gestaffelten Entlohnungssystems vorerst beiseitegelegt, wobei dieses Entlohnungssystem als fester Bestandteil des Sozialismus deklariert wurde. Lohnunterschiede sollte es nach Möglichkeit sowohl bei verschiedener IntensitĂ€t bei gleicher Arbeit als auch bei verschiedenen Qualifikationsstufen geben. Unter dem gleichen Prinzip gab es in der Sowjetunion im Wesentlichen zwei unterschiedliche Phasen der Entlohnung. In der Stalin-Ăra waren die Lohnunterschiede sehr hoch, um die Arbeiter zur Höherqualifikation zu drĂ€ngen und ihnen einen materiellen Anreiz zur Erhöhung der ArbeitsproduktivitĂ€t zu geben. Ab Chruschtschow und nochmals verstĂ€rkt unter Breschnew wurden die Lohndifferenzierungen unter den Schlagwörtern Gleichheit und Gerechtigkeit massiv gemindert. Da jedoch anstelle des materiellen Arbeitsanreizes kein ideeller Arbeitsanreiz ausreichend Wirkung entfaltete, brach die ProduktivitĂ€t immer weiter ein. Im Jahre 1982, als Andropov GeneralsekretĂ€r wurde, hatte die Sowjetunion die historisch schlechteste ArbeitsproduktivitĂ€t und den schlechtesten Wirtschaftsoutput. Um dies zu ĂŒberwinden, machte er die Idee stark, den Problemen durch eine schnelle Verbesserung des Planungs- und Leitungssystems auf den höheren Ebenen in der sowjetischen Gesellschaft und eine Verbesserung von Disziplin und Anreizen an der Basis zu begegnen. Das Breschnewâsche egalitaristische Entlohnungssystem hĂ€tte den Arbeitern maĂgeblich den materiellen Arbeitsanreiz genommen und die Effizienz krass negativ beeinflusst. Es wĂ€re eine Verletzung des zentralen Prinzips im Sozialismus âjedem nach seiner Leistungâ gewesen. Ein Mittel, welches fĂŒr Andropov von Bedeutung war, war die EinfĂŒhrung von Computertechnik in der Produktion. Damit hĂ€tte z. B. die Kontrolle der Arbeitsleistung und somit eine Entlohnung nach QuantitĂ€t und QualitĂ€t der Arbeitsleistung sehr effektiv und genau gewĂ€hrleistet werden können. Nach einem guten Jahr als GeneralsekretĂ€r verstarb Andropov jedoch, worauf die Reforminitiativen in diese Richtung nicht mehr weiterverfolgt wurden. Wie nun auch die konkrete Praxis in der Sowjetunion aussah, die theoretische Grundlage war immer die gleiche. Das Prinzip âjedem nach seiner Leistungâ wurde interpretiert und praktiziert als Entlohnungsprinzip nach QuantitĂ€t und QualitĂ€t der Arbeit und nicht nur nach der Arbeitszeit. Lohndifferenzierungen sollten einen materiellen Anreiz zur produktiven Arbeit schaffen, aber mit der Fortentwicklung der ersten Phase der kommunistischen Gesellschaft langsam aufgehoben werden. Die verschiedenen Praxen waren Ausdruck verschiedener EinschĂ€tzungen des Entwicklungsstandes des Sozialismus. Schauen wir uns nun genauer die Theorieelemente zu dem Dissens in einem sowjetischen Lehrbuch an. {{Zitat |Der Arbeitslohn ist das ökonomische Gesetz der Verteilung nach Arbeitsleistung[...] Da die Arbeitskraft in der sozialistischen Gesellschaft keine Ware mehr ist, stellt auch der Arbeitslohn nicht den Preis der Arbeitskraft dar. Er bringt nicht eine Beziehung zwischen Ausbeutern und Ausgebeuteten zum Ausdruck, sondern die Beziehung zwischen der Gesellschaft als Ganzem in Gestalt des sozialistischen Staates und dem einzelnen WerktĂ€tigen, der fĂŒr sich selbst, fĂŒr die sozialistische Gesellschaft arbeitet.| Autorenkollektiv, Politische Ăkonomie, S. 513.}} Obwohl Arbeitslohn verausgabt wird, handle es sich dabei in der Sowjetunion nicht mehr um Lohnarbeit, da der Wert der Arbeitskraft nicht mehr Regulator des Arbeitslohns ist. Regulator des Arbeitslohns ist nun unmittelbar die ProduktivitĂ€t des Produzenten. Der Lohn drĂŒcke auch kein KlassenverhĂ€ltnis mehr aus, sondern das VerhĂ€ltnis zwischen Individuum und Gesellschaft. {{Zitat |Der Arbeitslohn ist eines der wichtigsten ökonomischen Instrumente, mit deren Hilfe in der sozialistischen Gesellschaft erreicht wird, daĂ jeder Arbeitende ein persönliches materielles Interesse an den Ergebnissen seiner Arbeit gewinnt. Wer mehr und besser arbeitet, erhĂ€lt auch mehr. Dadurch wird der Arbeitslohn zu einem mĂ€chtigen Faktor fĂŒr die Steigerung der ArbeitsproduktivitĂ€t, bietet er die Möglichkeit, die persönlichen materiellen Interessen des Staates (des gesamten Volkes) zu verknĂŒpfen.| Ebd., S. 514.}} {{Zitat |Die Lohnpolitik des Staates geht davon aus, die Entlohnung allseitig zu differenzieren. Dem sozialistischen Wirtschaftssystem ist Gleichmacherei in der Entlohnung, die die Unterschiede zwischen qualifizierter und unqualifizierter, schwerer und leichter Arbeit ignorieren, zutiefst feind. Die qualifizierte Arbeit als Arbeit höherer QualitĂ€t setzt eine bestimmte Ausbildung des WerktĂ€tigen voraus und bewirkt eine gröĂere Produktionsleistung als die unqualifizierte Arbeit. Deshalb wird sie auch höher bezahlt als die unqualifizierte Arbeit. Dieses System der Entlohnung hĂ€lt den WerktĂ€tigen dazu an, seine Qualifikation zu steigern. Innerhalb der gleichen Qualifikationsstufe wird die schwere Arbeit höher bezahlt als die weniger schwere [âŠ].| Ebd., S. 515.}} Ergo: Der differenzierte Arbeitslohn sei mitunter notwendig, um die Steigerung der ArbeitsproduktivitĂ€t durch ein persönliches materielles Interesse voranzutreiben. {{Zitat |Da es im Sozialismus Warenproduktion gibt und das Wertgesetz wirkt, muĂ der Arbeitslohn Geldform haben. Die fĂŒr die Deckung des Aufwands an Arbeitskraft erforderlichen KonsumgĂŒter werden im Sozialismus, wie bereits dargelegt, als Waren produziert und realisiert die der Wirkung des Wertgesetzes unterliegen. Da der Arbeitslohn Geldform hat, kann der Anteil jedes WerktĂ€tigen am gesellschaftlichen Gesamtprodukt in AbhĂ€ngigkeit von den Ergebnissen seiner Arbeit elastisch und differenziert bestimmt werden.| Ebd., S. 514.}} Die Geldform des Arbeitslohns ist also durch die immer noch herrschende Warenproduktion in der SU vorbestimmt und ermöglicht ĂŒberhaupt erst die Lohndifferenzierungen. {{Zitat |Somit ist der Arbeitslohn im Sozialismus der in Geld ausgedrĂŒckte Anteil des WerktĂ€tigen an dem Teil des gesellschaftlichen Gesamtprodukts, der den Arbeitern und Angestellten in Ăbereinstimmung mit der QuantitĂ€t und QualitĂ€t der Arbeit eines jeden vom Staat ausgehĂ€ndigt wird.| Ebd.}} Auch wenn dies hier nicht explizit gesagt wird, soll dieses Lohnmodell wertgebunden sein, denn genau das bedeutet die Ăbereinstimmung des Anteils vom gesellschaftlichen Gesamtprodukt mit QuantitĂ€t und QualitĂ€t der Arbeit. Der Lohn soll dabei nicht mehr gebunden an den Wert der Arbeitskraft sein, sondern an den individuell geschaffenen Wertanteil vom Gesamtprodukt. Wie genau die QualitĂ€t, also die konkrete Wertschöpfung (z. B. im Dienstleistungssektor) gemessen werden soll, ist leider unklar. Insgesamt wurde dieses Prinzip eher nach subjektiven SchĂ€tzungen und stĂ€rkerem oder schwĂ€cherem Willen hier oder da den materiellen Arbeitsanreiz zu verstĂ€rken umgesetzt. Eine detailgetreue Lohnausgabe nach der konkreten Wertschöpfung des einzelnen Produzenten, wie es hier theoretisch festgehalten wird, gab es in der Praxis in der Sowjetunion an keiner Stelle.
Summary:
Please note that all contributions to BolscheWiki may be edited, altered, or removed by other contributors. If you do not want your writing to be edited mercilessly, then do not submit it here.
You are also promising us that you wrote this yourself, or copied it from a public domain or similar free resource (see
My wiki:Copyrights
for details).
Do not submit copyrighted work without permission!
Cancel
Editing help
(opens in new window)
Search
Search
Editing
Distribution im Sozialismus
(section)
Add topic