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=== Historischer Überblick === Den historischen Hintergrund der Sozialfaschismusthese bildete laut Kurt Gossweiler “[d]as Erlebnis, dass die sozialdemokratischen Führer fähig waren, Millionen Proletarier auf die Schlachtfelder des imperialistischen Krieges zu jagen; dass sie fähig waren, im Bündnis mit den kaiserlichen Generälen das revolutionäre deutsche Proletariat abzuschlachten und seine Führer kaltblütig ermorden zu lassen, – diese Erlebnisse haben den Grundstein zur Theorie vom Sozialfaschismus gelegt”.<ref>Gossweiler, Kurt: Zur Strategie und Taktik der KPD in der Weimarer Republik, 2002.</ref> Erstmalig taucht der Begriff wahrscheinlich in den Diskussionen des Exekutivkomitees der KomIntern (EKKI) Anfang 1924 um den gescheiterten Hamburger Aufstand auf. Als bekanntester Ausspruch wird Josef Stalin zitiert, der die Sozialdemokratie als “Zwillingsbruder” des Faschismus bezeichnete.<ref>Stalin, Josef: Zur internationalen Lage, Berlin/DDR 1952, S.253.</ref> Damit war gemeint, dass sowohl Sozialdemokratie als auch Faschismus Stützen des imperialistischen Systems seien. Ein Bündnis mit der Führung der SPD wurde durch die KPD abgelehnt. Diese Linie wurde auf dem 6. Weltkongress der Kommunistischen Internationale 1928 bestätigt und weiter ausgearbeitet. Sieben Jahre später auf dem VII. Weltkongress der Komintern 1935 beschloss der Kongress dann die Abkehr von der Theorie des Sozialfaschismus und außerdem die taktische Neuorientierung auf die Volksfront. Die These vom Sozialfaschismus wurde als Hindernis im Ringen um eine proletarische Einheitsfront bewertet (Pieck 1935). Im Gegensatz zur Sozialfaschismusthese orientierte die Volksfrontpolitik nun auf eine Aktionseinheit der Kommunisten und der Sozialdemokraten im Kampf gegen den Faschismus und unter bestimmten Bedingungen sogar auf die Bildung gemeinsamer Volksfront-Regierungen (so z.B. in Frankreich und Spanien). Auf der einen Seite betonten mehrere Redner, dass es richtig gewesen sei, vor 1930 den scharfen Kampf gegen die SPD geführt zu haben (Pieck 1935), auf der anderen Seite, grenzte sich insbesondere Dimitroff mehrmals von “sektiererischen Fehlern” der Vergangenheit ab und bezog dies auch auf die Bündnispolitik der KPD. <ref>Dimitroff, Georgi: Arbeiterklasse gegen Faschismus, 1935.</ref> Inwiefern die Abkehr von der Sozialfaschismusthese Ergebnis taktischer oder grundsätzlicher Erwägungen war, muss noch untersucht werden.<ref>Vgl. Stoodt, Hans Christioph: Volksfront, breites Bündnis, Antimonopolistische Demokratie, 2017. URL: http://news.dkp.suhail.uberspace.de/2017/03/volksfront-breites-buendnis-antimonopolistische-demokratie/ (27.12.2018). </ref> Eine genaue Bewertung der Diskussionen des 7.Weltkongresses und dessen Folgen steht für uns noch an. Für die große Mehrheit der deutschen kommunistischen Bewegung schienen nach dem Zweiten Weltkrieg die Lehren der Vergangenheit allerdings eindeutig zu sein: Sowohl in der jungen DDR als auch in der sich erst wieder konstituierenden, dann ab August 1956 erneut illegalen KPD war man sich einig darin, dass die These vom Sozialfaschismus einer der gravierendsten Fehler der kommunistischen Weltbewegung (KWB) vor 1933 gewesen war. Viele gingen sogar so weit, dass die Überwindung der Sozialfaschismusthese und die Einsicht in die Notwendigkeit der Zusammenarbeit mit der Sozialdemokratie und anderen „fortschrittlichen Kräften“ die zentrale Lehre aus dem deutschen Faschismus gewesen sei. Die Vorwürfe, die der KPD gemacht wurden und bis heute im Raum stehen, lassen sich wie folgt zusammenfassen: * Sie habe keine Unterscheidung zwischen “Sozialfaschisten” und “Nationalfaschisten” getroffen, Faschismus und Sozialdemokratie also gleichgesetzt und gleichermaßen bekämpft. * Die KPD habe die bürgerlich-demokratische Herrschaft und die faschistische Diktatur gleichgesetzt. Sie hätte ein Bündnis mit der Führung der SPD zur Verteidigung demokratischer Errungenschaften frühzeitig eingehen sollen. So habe sie den Widerstand gegen den Faschismus geschwächt. * Die KPD habe den Unterschied in der sozialen Basis der Sozialdemokratie und der faschistischen Bewegung nicht erkannt. So habe die sie die faschistische Massenbewegung unterschätzt. * Der Begriff Sozialfaschismus war massenfeindlich, weil er nicht schaffte, den Unterschied zwischen sozialdemokratischer Basis und Führung differenziert zu vermitteln und so den Aufbau einer “Einheitsfront von unten” verhinderte. Dies sind auch Vorwürfe, die den Kommunisten von Seite bürgerlicher Antikommunisten und der Sozialdemokratie gemacht werden. Sie suchen so ihre arbeiterfeindliche und verräterische Rolle in der Weimarer Republik und ihre Schuld an der Machtübertragung an die NSDAP zu vertuschen. Die SPD hatte in der Weimarer Republik ihrerseits selbst eine aggressiv antikommunistische Propaganda der systematischen Gleichsetzung von Kommunismus und Faschismus betrieben – musste sich im antikommunistischen Klima des Kalten Krieges jedoch nie für diese „rotlackierte-Faschisten“-These rechtfertigen, geschweige denn sich den Vorwurf einer Mitschuld am Aufstieg des Faschismus gefallen lassen. Sie lag mit ihrer damaligen Politik rückblickend ganz auf der Linie der Totalitarismus-Doktrin der Nachkriegszeit und damit völlig im Einklang mit der Staatsraison der BRD. Das Erkenntnisinteresse der kommunistischen Bewegung kann dagegen nicht in der Diffamierung der damaligen Genossen oder in ahistorischen Schuldzuweisungen und Abrechnungen liegen, sondern richtet sich ganz auf die Frage nach den Ursachen unserer historischen Niederlage, nach den Fehlern, die die KPD und die Arbeiterklasse so viele Opfer gekostet haben. Im Folgenden will dieser Artikel einen ersten Überblick über die verschiedenen Einschätzungen zur Sozialfaschismusthese innerhalb des Spektrums der deutschen kommunistischen Bewegung geben.
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