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=== Kurt Gossweiler / DDR === Die Auffassungen in DKP und DDR zur Sozialfaschismusthese waren wohl überwiegend deckungsgleich. Eine tiefergehende Recherche über eventuellen Dissens innerhalb der DDR-Wissenschaft steht aber noch an. Exemplarisch für die Bewertung der Sozialfaschismusthese seitens der DDR-Historiographie kann die Studie “Zur Strategie und Taktik der KPD” des DDR-Historikers Kurt Gossweiler deswegen nicht genannt werden, weil sie zwar 1957 von ihm verfasst, allerdings erst viele Jahre später nach der Konterrevolution veröffentlicht wurde (2002). Trotzdem kann sie als interessanter Einblick in interne Diskussionen unter DDR-Historikern eingeschätzt werden. Gossweilers zusammenfassendes Urteil über die These vom Sozialfaschismus ist: {{Zitat |Obwohl die Kennzeichnung der Politik der rechtssozialistischen Führer als Politik des schändlichsten Verrats an den Interessen der Arbeiterklasse und der Wegbereitung für den Faschismus vollkommen richtig war, waren die wesentlichsten Schlussfolgerungen, die seitens der K.I. und der KPD daraus gezogen wurden, irrig. Das betrifft vor allem die Theorie des “Sozialfaschismus”; die Einschätzung der SPD als Hauptstütze der Bourgeoisie bis 1933 und die These, dass der Hauptstoß gegen die SPD geführt werden müsse.|Gossweiler, Kurt: Zur Strategie und Taktik der KPD in der Weimarer Republik, 2002.}} Er spricht sich klar gegen Illusionen über die sozialdemokratischen Führer aus, deren “offizielle Strategie” die “Verewigung der Spaltung” der Arbeiter sei. Es sei aber die Aufgabe der Kommunisten gewesen, den Arbeitern selbst die Möglichkeit zu geben, sich davon zu überzeugen, dass “nur die Kommunisten Vorkämpfer der Arbeitereinheit, die rechten sozialdemokratischen und Gewerkschaftsführer aber verantwortlich für die Spaltung und deren Aufrechterhaltung sind.”<ref>ebd. </ref> Das hätte eine “solche elastische Taktik” erfordert, “dass es auch den raffiniertesten Manövern der rechten Führer nicht gelingt, die Kommunisten in den Augen der Massen als Gegner der Arbeitereinheit hinzustellen […]”.<ref>ebd., S.X-Y. </ref> Die These vom Sozialfaschismus habe es den Führern der Sozialdemokratie leicht gemacht, die KPD als Gegner der Einheit zu brandmarken: {{Zitat |Diese mehrfachen, demagogischen Angebote der SPD-Führung an die KPD wurden von ihr abgelehnt mit der Begründung: Einheitsfront mit den sozialdemokratischen Arbeitern – ja, mit den sozialfaschistischen Führern – niemals. Diese starre Festlegung der KPD hat es den sozialdemokratischen Führern überhaupt erst erlaubt, solche demagogischen Einheitsfrontangebote zu starten, da sie von vornherein wussten, dass keine Gefahr ihrer Annahme bestand. [… ]|ebd.}} Er betont aber, dass die Sozialfaschismusthese die historische Widerspiegelung des Verrats der Sozialdemokratie war und nicht lediglich dem “Dogmatismus” einzelner Köpfe wie Stalin entsprang: {{Zitat |Durch die Ereignisse in Italien, Bulgarien und Deutschland war auch die Frage des Verhältnisses zwischen Faschismus und Sozialdemokratie aufgeworfen worden. In allen diesen Ländern hatte sich gezeigt, dass die Spitzen der sozialdemokratischen Parteien und der reformistischen Gewerkschaften zu einer Verständigung mit dem Faschismus zu kommen suchten. […] Die Theorie von den ‚Zwillingsbrüdern‘ kann nicht als die Theorie eines Einzelnen, Stalins, betrachtet werden, sondern sie war die Auffassung der übergroßen Mehrzahl aller führenden Köpfe der Kommunistischen Internationale, gebildet auf Grund der Erfahrungen der Jahre 1920 bis 1924.|ebd.}} Trotzdem hält er die “die Gleichsetzung von Faschismus und Sozialdemokratie” für einen Fehler, sie “war theoretisch falsch und praktisch von verhängnisvollster Auswirkung, weil sie eine wichtige theoretische Begründung für all die linkssektiererischen Fehler in der darauffolgenden Zeit […] wurde”. Das gleiche gelte für die Einordnung der linken Sozialdemokratie als größten Feind der Arbeiterbewegung: “Ein weiterer Ausdruck der Abweichung in der Richtung des linken Sektierertums war auch die neuerliche schematische Abstempelung aller linken SP-Führer als der gefährlichsten Feinde der Arbeiterbewegung”.<ref>ebd. </ref> Gossweiler kritisiert schließlich den Begriff Sozialfaschismus als schematische und unscharfe Weiterentwicklung der Leninschen Begriffe von „Sozialimperialismus“ und „Sozialchauvinismus“. Er kritisiert die KPD und KI für ihr fehlendes Verständnis der Unterschiede der Basis und der Herrschaftsformen von Sozialdemokratie und Faschismus. {{Zitat |Die Formulierung “Sozialfaschismus” wäre nur dann zutreffend, wenn die SPD zum Träger der faschistischen Diktatur, d.h. der offenen, terroristischen Diktatur über die gesamte Arbeiterklasse und deren Organisationen werden könnte, ohne dass sie damit aufhörte, Sozialdemokratie zu sein, d.h. Agentur der Bourgeoisie, deren spezifischer Wert für die Bourgeoisie darin besteht, dass sie das Vertrauen eines erheblichen Teiles der organisierten Arbeiterklasse besitzt. Das aber ist unmöglich. Die Sozialdemokratie kann direkter Träger der bürgerlichen Herrschaft nur unter der Bedingung sein, dass ihr die Bourgeoisie ein Mindestmaß an Spielraum zur Vertretung ökonomischer und politischer Forderungen der Arbeiterklasse lässt, d.h. unter der Bedingung, dass noch ein Mindestmaß an bürgerlicher Demokratie erhalten bleibt.|ebd.}} Die Gewalt in der Herrschaft der Sozialdemokratie sei eher die Ausnahme, nicht die Hauptmethode. Die Sozialdemokratie könne es sich nicht leisten, ihre gesamte Basis zu verprellen. “Zur Ausübung der faschistischen Diktatur muss sich deshalb die Bourgeoisie andere Instrumente schaffen, nicht etwa, weil Sozialdemokratie und Faschismus dem Klasseninhalt ihrer Politik nach unversöhnliche Gegensätze bilden würden, sondern weil die Art und Weise, wie beide die Bourgeoisie vor dem Ansturm der Arbeiterklasse zu bewahren suchen, in ihrem Hauptakzent verschieden sind.”<ref>ebd. </ref> Nichtsdestotrotz ist es nur die Sozialdemokratie, die dem Faschismus an die Macht verhelfen kann, sie ist “für die Bourgeoisie dennoch von großer Wichtigkeit in der Übergangsphase von der bürgerlichen Demokratie zur faschistischen Diktatur. In dieser für die Bourgeoisie kritischen Situation des Überganges von der einen zur anderen Herrschaftsform […] hat die Sozialdemokratie die Funktion, die Bourgeoisie gegen die Angriffe der Arbeiterklasse abzuschirmen. Ob sie diese Funktion zu erfüllen vermag oder nicht, hängt weitgehend davon ab, ob die kommunistische Partei ihr erlaubt, diese Rolle zu spielen.”<ref>ebd. </ref> ([[Antifaschismus |Siehe Antifaschistische Strategie]] und [[Sozialdemokratie als Kraft des Fortschritts|Sozialdemokratie als Kraft des Fortschritts]])
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